Welche Folgen hat weibliche Genitalbeschneidung?

Wie sind die akuten Folgen?

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Viele Mädchen sterben unmittelbar nach der Beschneidung. Dennoch stellt die Familie keine Verknüpfung zur Beschneidung her. Das gleiche gilt für die gesundheitlichen Folgen, da die Betroffenen von der Existenz anderer Lebensformen keine Kenntnis haben.
  • Oft ist der Blutverlust so hoch, dass die Mädchen sofort sterben.
  • Die unhygienische Vorgehensweise führt zu Infektionen (HIV, Hepatitis etc.).
  • Die Schmerzen sind für die Mädchen so gewaltig, dass sie das nicht überleben.
  • Auch der traumatische Schock kann zum Tod führen.
  • Die Frauen leiden aber ihr ganzes Leben lang
  • Häufig werden Nebenorgane geschädigt.
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Wie sind die langfristigen Folgen

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  • Das Urinieren dauert oft unendlich lang und ist mit großen Schmerzen verbunden
  • Die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind unvorstellbar.
  • Es kommt oft zu gefährlichen Komplikationen bei Geburten.
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Probleme beim Urinieren

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Vor allem bei Typ III ist das Urinieren ein schmerzhafter Prozess, der sehr lang dauern kann. Harnwegsinfektionen, Menstrualstauungen und Zystenbildungen im Unterleib sind oft die Folge.

Der Gang zur Toilette ist für Mädchen in Ihrer Einrichtung entsprechend angstbehaftet. Wenn sie die Toilette zu lang blockieren reagiert die Umgebung verärgert und sie könnten entlarvt werden. Für die Mädchen ist es unmöglich, über dieses Tabuthema zu sprechen. Sie werden daher alles vermeiden, zur Toilette zu müssen.

Vermeidungsstrategien:

  • Mädchen vermeiden zu trinken. Das kann besonders an heißen Tagen gefährlich sein und könnte Ihnen auffallen.
  • Sie melden sich während des Unterrichtes und gehen zur Toilette, müssen dann aber Geschichten erfinden, wenn die Dauer angesprochen wird.
  • Sie melden sich lieber krank und verlassen die Schule.
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Psychosoziale Folgen

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Die Folgen sind psychologisch mit denen einer Vergewaltigung vergleichbar. Bei Kindern wurde nach einer Beschneidung eine starke Veränderung ihrer Persönlichkeit beobachtet. Lebhafte und glückliche junge Mädchen werden durch den Eingriff in traurige, ängstliche und fügsame Kinder verwandelt. Es treten Depressionen, Schlaflosigkeit, Albträume, Konzentrationsstörungen und Panikattacken auf. Der Verlust des Urvertrauens (Mutter als Traumaverursacher) führt häufig zu Partnerschaftskonflikten.

Genitalbeschneidung ist ein Tabuthema. Das führt zum „Leiden im Stillen“. Diese Doppel-Belastung müssen Frauen und Mädchen allein bewältigen.

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Was bedeutet Menstruation für die Mädchen

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In den Herkunftsländern ist die Menstruation für die Mädchen mit großen Schwierigkeiten verbunden und ist bei Typ III besonders schmerzhaft.  Sie kann bis zu zwei Wochen dauern, weil das Blut nicht abfließen kann. Die Folge sind wiederum Entzündungen, die schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können.

Was hilft den Mädchen und Frauen?

Die betroffenen Frauen haben einfache Hausmittel, die auch deutsche Frauen mit Mestruationsproblemen helfen kann:

  • Ingwer hat eine nachweislich schmerzmildernde Wirkung.
  • Pfefferminze erweitert die Blutgefäße
  • Eine Wärmflasche wirkt positiv undwirkt schmerzlindernd

Durch diese Probleme versäumen die Mädchen häufig den Unterricht und haben entsprechend einen schlechten Bildungsabschluss.

Ein Bericht aus Gambia lässt sich gut auch auf uns übertragen: „Wenn ein Mädchen zu menstruieren beginnt, beginnen die Probleme“, sagte Ndeye Rose Sarr, UNFPA-Vertreterin in Gambia. Wie viele Frauen und Mädchen wissen, kann die Periode schmerzhaft sein. Körperliche Symptome wie Krämpfe und Schmerzen können in Verbindung mit der Stigmatisierung der Menstruation die Schulbildung, die Arbeit und die volle Teilhabe von Frauen und Mädchen an der Gesellschaft unterbrechen.
Periodenarmut oder die Unfähigkeit, Zugang zu Menstruationshygieneprodukten zu erhalten oder diese zu bezahlen, seien ein besonders akutes Problem in den ländlichen Gebieten Gambias – eines, das langfristige Auswirkungen auf Mädchen hat, wenn es um Bildung geht.
„Periodenarmut führt dazu, dass Mädchen jeden Monat etwa fünf Tage lang die Schule schwänzen, weil sie befürchten, ihre Kleidung zu beschmutzen und beschämt zu werden. Das sind zwischen 40 und 50 Tage in einem Schuljahr“, sagte sie.
Ab dem zehnten Lebensjahr wird sie als potenzielle Braut für einen älteren Mann angesehen“, sagte Ndeye Sarr. „Und wenn sie noch keine weibliche Genitalbeachneidung erlebt hat, wird es in ihrer Gemeinde Menschen geben, die dafür sorgen wollen, dass sie es tut.“ Weiterlesen

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Sexualität ist schmerzhaft

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Oft wird berichtet, dass sich die Mädchen oder jungen Frauen ihrer Beschneidung nicht bewusst sind und völlig unvorbereitet in die Situation eines Geschlechtsverkehrs gehen. Das gilt natürlich auch für den Partner, wenn er von der Beschneidung der Frau nichts weiß. Panische Reaktionen auf beiden Seiten hinterlassen tiefe traumatische Wunden.

Bei Typ III muss die Vagina eröffnet werden (Defibulation). Traditionell denkende Männer fühlen sich in der Pflicht, das selbst zu tun, sensiblere wählen den Gang zum Arzt.

Wie soll ein Mädchen ein positives Körpergefühl entwickeln?

 

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Geburten können gefährlich sein

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Es ist schwer vorstellbar, ständig Schmerzen und immer Angst vor neuen Schmerzen zu haben. Schon Berührungen sind unerträglich.

Entsprechend meiden Frauen alle Untersuchungen. Da die Frauen aus ihren Heimatländern Voruntersuchungen oft auch nicht kennen kommen sie nicht selten unvorbereitet in die Klinik.

Eine Geburt kann bei Typ III gefährlich für Mutter und Kind sein. Es kann zu Problemen durch die Narbenbildung kommen. Gefahren drohen Mutter und Kind durch Sauerstoffmangel und Blutungen.

Bei Typ III muss die Vagina operativ eröffnet werden, was unvorbereitete Ärzt*innen überfordern könnte.

Es ist daher wichtig, im Vorfeld intensive Kontakte zu Hebammen, Ärzt*innen und Kliniken aufzunehmen.

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